Was macht ein gutes Krafttraining aus?

Krafttraining kann unglaublich komplex sein – oder erschreckend simpel. Man kann sich in hunderten von Methoden, Periodisierungsmodellen und verrückt aussehenden Social-Media-Übungen verlieren oder einfach auf das Wesentliche konzentrieren. Und genau darum geht es hier: Was macht ein gutes Krafttraining wirklich aus?

  1. Es ist zielorientiert

Klingt banal, aber es ist der wichtigste Punkt: Ein gutes Krafttraining richtet sich nach dem Ziel des Athleten. Heisst konkret:

  • Wer stärker werden will, trainiert anders als jemand, der explosiver werden will.
  • Ein Judoka braucht eine andere Belastungsstruktur als ein Schwimmer.
  • Und jemand, der einfach gesund bleiben will, hat wiederum ganz andere Prioritäten.

Ein gutes Training beginnt also mit einer klaren Analyse: Wo stehe ich? Wo will ich hin? Und wie komme ich dort am effektivsten an?

  1. Es plant Fortschritt systematisch ein

Fortschritt passiert nicht zufällig – er wird geplant. Und das bedeutet:

  • Die Belastung muss sich im Laufe der Zeit steigern. Egal ob über mehr Gewicht, mehr Wiederholungen oder höhere Bewegungsgeschwindigkeit.
  • Der Plan muss realistisch sein. Wer sich jede Woche um 10 kg steigern will, wird schneller frustriert aufgeben, als er „Deload“ sagen kann.
  • Klare Vorgaben erleichtern die Umsetzung. Statt in jeder Einheit spontan zu überlegen, was heute wohl passen könnte, gibt es eine durchdachte Struktur.

Ein gutes Krafttraining sorgt also dafür, dass Fortschritt nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich wird.

  1. Kein Schnickschnack – nur das, was wirklich wirkt

Je wilder das Krafttraining aussieht, desto weniger effektiv ist es in der Regel. Verrückte Instagram-Übungen auf instabilen Bällen mit drei Gummibändern und einer Kettlebell auf der Stirn? Sieht cool aus, bringt aber nichts (ausser für Zirkus-Artisten).

Ein gutes Training ist reduktionistisch – es konzentriert sich auf das Wesentliche. Die Basics (Kniebeugen, Kreuzheben, Klimmzüge, Drücken etc.) haben sich bewährt, weil sie funktionieren. Ein durchdachtes Training nutzt die besten Methoden und schmeisst den überflüssigen Kram raus.

  1. Es berücksichtigt die Gesamtbelastung

Kein Athlet hat unbegrenzte Leistungskapazitäten. Je umfangreicher und intensiver jemand trainiert, desto wichtiger ist es, dass die Umfänge und Inhalte des Krafttrainings die anderen Einheiten berücksichtigen.

Deshalb muss ein gutes Krafttraining clever abgestimmt sein:

  • Welche anderen Belastungen gibt es (Wettkämpfe, Techniktraining, Ausdauer)?
  • Wie viel Regeneration ist notwendig?
  • Wo liegt der Fokus – und wo muss man eventuell zurückschrauben?

Fazit

Ein gutes Krafttraining ist kein Chaos, sondern ein durchdachtes System. Es ist zielgerichtet, plant Fortschritt realistisch ein, bleibt auf das Wesentliche fokussiert und passt sich an die Gesamtbelastung an.

Klingt simpel? Ist es – nur einfach ist es nicht! Wer dies erkennt, ist allerdings auf dem richtigen Weg, denn eine Optimierung durch eine Reduktion der Komplexität ist immer möglich.

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