Sportartspezifisches Krafttraining – was bringt es wirklich?

„Mach Krafttraining, das ist gut für dich!“ – das haben die meisten Sportler schon mal gehört. Und viele tun es auch. Selbst auf hohem Niveau gibt es Athleten, die regelmässig Gewichte bewegen, einfach weil es halt dazugehört – aber nicht, weil sie den Hintergrund wirklich verstehen. Deshalb die grosse Frage: Bringt es denn tatsächlich etwas für die sportliche Leistung?

Die Antwort: Ja – aber nur, wenn man es richtig macht.

Krafttraining ohne Plan? Keine gute Idee.

Wer einfach irgendwas macht, ohne Ziel und ohne System, kann nicht nur Zeit und Ressourcen verschwenden – sondern im schlimmsten Fall sogar seine sportliche Leistung verschlechtern. Das passiert, wenn das Training nicht zur Sportart passt und an den falschen Stellschrauben gedreht wird.

Deshalb lautet die erste Frage: Was passiert überhaupt in der Sportart?

Analyse: Was braucht die Sportart wirklich?

Ein durchdachtes Krafttraining beginnt mit einer Analyse der physiologischen Anforderungen:

  • Welche Bewegungsmuster treten auf?
  • Welche Kräfte wirken – einmalig oder wiederholt?
  • Ist Explosivkraft gefragt oder eher Kraftausdauer?
  • Wie sehen die Gelenkwinkel in den Belastungen aus?
  • Wird mehr gezogen oder gedrückt?
  • Und so weiter, und so fort.

Diese Fragen sind entscheidend, um herauszufinden, welche Übungen und Methoden wirklich einen Übertrag auf die Sportart haben. Wer das ignoriert, landet schnell bei einem „One-Size-Fits-All“-Programm, das zwar nett aussieht, aber kaum Nutzen bringt.

Von der Analyse zur Praxis

Hat man die Anforderungen der Sportart verstanden, kann man das Krafttraining entsprechend aufbauen:

  • Übungen wählen, die sinnvoll sind. Nicht jede fancy Übung ist nützlich. Wer beim Sport viel aus der Hüfte arbeitet, sollte dort stärker werden. Wer primär zieht, sollte den Fokus auf Zugübungen legen und das Bankdrücken hintenanstellen – auch wenn die Freibadsaison bevorsteht.
  • Trainingsmethoden anpassen. Maximalkraft? Schnellkraft? Hypertrophie? Kraftausdauer? Die Trainingsmethode muss zum Ziel passen.
  • Die Belastung klug steuern. Wer in seiner Sportart schon extrem viel trainiert, kann sich mit übermässigem Krafttraining auch einfach abschiessen.

 

Nicht nur für Leistungssportler relevant

Das alles klingt vielleicht so, als wäre es nur für Profisportler interessant. Tatsächlich bringt ein durchdachtes Krafttraining aber jedem Sportler Vorteile. Besonders Grundbewegungsmuster können durch Krafttraining verbessert werden – und das wiederum kann helfen, bestimmte sportliche Techniken besser auszuführen.

Aber: Krafttraining ersetzt kein Techniktraining!

So wertvoll Krafttraining auch ist – es bleibt immer eine Ergänzung. Wer besser in seiner Sportart werden will, muss in erster Linie die Sportart trainieren. Krafttraining kann dabei helfen, das Beste aus sich herauszuholen, aber es sollte nie an die Stelle des eigentlichen Trainings treten.

Fazit: Richtig gemacht, ist Krafttraining ein enorm wertvolles Tool für Sportler. Es hilft, stärker, explosiver und widerstandsfähiger zu werden – aber nur, wenn es auf die Sportart abgestimmt ist.

 

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